Monat: Januar 2024

Digitalisierung, Disruption und die Generationen Y und Z

Jan 9, 2024 by Brit Gebhardt

Digitalisierung, Disruption und die Generationen Y und Z

Kennen Sie Vuka? Die Abkürzung steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität und beschreibt eine Welt, in der kaum noch etwas vorhersehbar ist und sich alles von heute auf morgen ändern kann.

Und damit den Alltag der Führungskräfte in der internationalen Logistik. Denn wenn wir ehrlich sind, gab es kaum so viele Unsicherheiten wie heute: Brexit mit oder ohne Deal und die daraus resultierenden Änderungen in der Supply Chain, die Verlagerung von Produktionsstandorten sowie die Auswirkungen fortschreitender Digitalisierung und technischer Disruption sind hier nur einige Schlagworte. Kein Wunder, dass der diesjährige Deutsche Logistik-Kongress unter dem Motto „Mutig machen“ stand. Denn Mut braucht jeder, der sein Unternehmen sicher durch diese Herausforderungen bringen will.

Damit dies gelingt, brauchen Führungskräfte zudem neue Ansätze in der Führung. Denn als wären die aktuellen Herausforderungen noch nicht genug, wird es zunehmend schwerer, Fachkräfte für die Logistik zu begeistern. Genau dies ist aber dringend nötig, um eben diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Aber wie können Logistik-Unternehmen die Generationen Y und Z für sich gewinnen?

Glaubt man den Studien, hinterfragt die Generation Y gerne bestehende Überzeugungen und Prozesse. Sie ist gut ausgebildet und technikaffin – optimale Voraussetzung für die Veränderungen, vor denen die Logistik steht. Gleichzeitig möchte sie nachhaltige und sinnerfüllende Arbeit mit einem hohen Maß an sozialer Sicherheit verbinden. Sie lehnen Hierarchien und Reglementierungen ab und wollen unter Beweis stellen, was sie können. Sowohl intensives Arbeiten als auch lebenslanges Lernen sind für sie selbstverständlich.

Die Bereitschaft, häufiger den Arbeitsplatz zu wechseln und dem Leben eine neue Richtung zu geben, ist bereits bei der Generation Y deutlich zu erkennen. Bei der nachfolgenden Generation Z ist dies noch ausgeprägter. Vor allem aber fehlt die Bereitschaft, sich an ein Unternehmen zu binden. Angesagt ist eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben, Loyalität zum Arbeitgeber eher ein Fremdwort. Wichtig sind hingegen klare Vereinbarungen, wann gearbeitet wird und ab wann die Freizeit beginnt. Flexible Arbeitszeiten sind damit ebenso wie das Home Office eher eine Drohung statt ein Versprechen.

Beide Generationen kennen ihren Marktwert. Sie möchten ihren Weg, ihre Karriere machen – und dies nach ihren eigenen Vorstellungen. Die persönliche Weiterentwicklung und spannende Aufgaben sind dabei wichtiger als gut klingende Titel. Was bedeutet dies nun für Führungskräfte in der internationalen Logistik? Zum einen, dass sie sich mit den Ideen und Vorstellungen der nachrückenden Generationen beschäftigen sollten. Denn auch wenn fehlende Hierarchien und agile Strukturen auf den ersten Blick fragwürdig erscheinen, bringen sie durchaus Vorteile mit sich – zumal nicht erwartet wird, dass sämtliche Unternehmensbereiche umgekrempelt werden. Aber auch das Thema Karriere muss neu gedacht werden. Denn wer Quer-Einsteigern eine Chance gibt oder auch unkonventionelle Karrierewege im Unternehmen bietet, gewinnt nicht nur die Generationen Y und Z für sich, sondern auch ihre Art und ihre Ideen, sich den Unwägbarkeiten der Zukunft zu stellen. Und davon profitieren letztendlich alle.

Ihre

Brit Gebhardt

Video-Interview – Tipps und Tricks

Jan 9, 2024 by Brit Gebhardt

Video-Interview – Tipps und Tricks

Die aktuellen Vorsichtsmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen stellen viele Bewerber und Unternehmen vor neue Herausforderungen im Rekrutierungsprozess. Wir arbeiten insbesondere bei der Besetzung von Interim Management Mandaten bereits seit Jahren mit Video-Interviews und ich möchte hier gerne die Gelegenheit nutzen und ein paar Tipps und Tricks aus diesen Erfahrungen weiterzugeben.

Als Bewerber und auch Interviewer sollten Sie nach meiner Erfahrung folgende Tipps und Tricks bei einem Video-Interview beachten:

  1. Auch bei einem Video-Interview sollten Sie sehr genau darauf achten, welchen Eindruck Sie bei Ihrem potentiellen zukünftigen Arbeitgeber oder Arbeitnehmer hinterlassen wollen. Viele kennen Skype oder Facetime aus ihrem privaten Umfeld und agieren ungewollt/automatisch deutlich legerer, als sie dies in einem persönlichen Bewerbungsgespräch tun würden. Achten Sie also auf Haltung, Kleidung und Ihren Gesichtsausdruck genauso, wie Sie es im persönlichen Gespräch tun würden.
  2. Ein Video-Interview gibt mehr vom Umfeld preis, als ein persönliches Gespräch in einem Besprechungsraum. Als Bewerber sollten Sie auch hier überlegen, welchen Eindruck Sie vermitteln wollen. Die gut gefüllte Bücherwand im Hintergrund kann dabei einen bestimmten Eindruck vermitteln, das Regal mit Kinderspielzeug oder Werkzeug im Hintergrund einen anderen. Wichtig ist, dass der Hintergrund Ihren Gesprächspartner nicht zu sehr vom eigentlichen Gespräch ablenkt! Dies gilt übrigens für beide Gesprächsparteien. Wenn der eine versucht, die Geschäftszahlen auf dem Flipchart im Hintergrund zu entziffern und der andere damit beschäftigt ist, die Buchtitel oder die Reiseziele der Fotos an der Wand zu erkennen, kommt in der Regel kein nachhaltiger Eindruck zustande.
  3. Häufig wird von Bewerbern die Webcam eines Laptops für ein Video-Interview verwendet. Seien Sie sich dabei bewusst, dass der Kamerawinkel nicht optimal ist, wenn Ihr Laptop vor Ihnen auf dem Tisch liegt. Sie werden von unten aufgenommen und je nachdem, wie weit Sie den Bildschirm aufklappen, zeigt die Kamera Ihr Gesicht nur teilweise. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Gesicht während des Gesprächs nicht „aus dem Bild“ wandert. Hilfreich kann es dabei sein, den Laptop leicht erhöht aufzustellen.
  4. Jede Erschütterung der Unterlage/des Tisches auf dem der Laptop liegt, sorgt zudem für ein verwackeltes, unruhiges Bild. Auch dies gilt es zu vermeiden. Ebenso wie zu viel Bewegung. Unruhige Bewegungen sorgen insbesondere bei einer schlechten Internetverbindung für verpixelte/verschlierte Bilder und Ihr Gegenüber kann nur schwer einschätzen, ob Sie bei einer bestimmten Frage lediglich aufgrund der Übertragung „unsicher“ wirken oder Sie die Frage tatsächlich nicht sicher beantworten konnten.
  5. Führen Sie Video-Interviews nicht per Mobiltelefon, wenn sich dieses nicht fest und stabil, d.h. verwacklungsfrei aufstellen lässt. Manchmal lässt es sich im Zweifelsfall nicht anders einrichten, aber ich würde Ihnen auch nie empfehlen, ein Video-Interview im Auto – definitiv nie beim Fahren! – oder im Laufen zu führen.
  6. Stellen Sie sicher, dass die Technik funktioniert und Sie sich mit ihr auskennen. Es gibt nichts schlimmeres, als ein Gespräch, in denen die ersten zehn Minuten dafür verwendet werden herauszufinden, welchen Button man klicken muss, damit der Ton funktioniert. Testen Sie also das von Ihnen bzw. dem Interviewer verwendete System vorher ausgiebig, um diese Situation zu vermeiden. Führen Sie ein Video-Interview auch nur dann, wenn Ihre Internetverbindung eine stabile Bandbreite bietet und sowohl Ton- als auch Bildqualität einwandfrei sind. Vorgaben für notwendige Bandbreiten finden Sie in der Regel bei den jeweiligen Anbietern und auch Ihre tatsächlich verfügbare Internetbandbreite lässt sich bei Ihrem Internetanbieter schnell herausfinden.
  7. Sollte es während des Gesprächs trotzdem einmal zu Unterbrechungen bei Ton und Bild kommen, geben Sie Ihrem Gesprächspartner Zeit diese Probleme auch bemerkbar zu machen. Vermeiden Sie daher lange Monologe ohne auf Ihr Gegenüber am Bildschirm zu achten. In der Regel „friert“ zunächst das Bild ein, dann kommen die Tonprobleme. Sollten Sie das Gefühl haben, den „Kontakt“ verloren zu haben, nutzen Sie im Zweifelsfall die Messenger- oder Chat-Funktion der Videoplattform um sich zu vergewissern, ob Ihr Gegenüber Sie noch hören und sehen kann.
  8. Stellen Sie sicher, dass Sie während des Video-Interviews nicht gestört werden. Höflichkeit und Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner sollten ebenso wie im persönlichen Gespräch weiterhin Beachtung finden. Stellen Sie Ihr Telefon/Mobiltelefon auf lautlos, bitten Sie Ihre Familie/Mitbewohner während des Interviews nicht in den Raum zu kommen und halten Sie auch Haustiere aus dem Gespräch heraus. Auch laute Geräusche von Außen, wie beispielsweise Straßenlärm, Kinderlachen vom nahe gelegenen Spielplatz oder Garten und Musik aus dem Café nebenan sollten Sie durch Schließen der Fenster vermeiden. Manche Geräusche lassen sich jedoch nicht „ausschließen“, bitten Sie Ihren Gesprächspartner in diesem Fall direkt zum Start des Gesprächs um Entschuldigung bzw. geben Sie eine Erklärung für ggf. störende Nebengeräusche.
  9. Verlieren Sie nicht den Fokus. Auch wenn es schwer fällt, die Augen lange Zeit auf die Webcam zu richten, sollten Sie darauf achten, dass Sie während des Gesprächs nicht munter durch die gesamte Gegend blicken und so den Eindruck von Unaufmerksamkeit oder Langeweile vermitteln. Die meisten Video-Plattformen bieten ein Bild der eigenen Aufnahme an. Nutzen Sie dieses, um Ihr „Auftreten“ während des Gesprächs zu überprüfen. Wenn Sie dieses Bild – in der Regel eine verkleinerte Ansicht – auf Ihrem Bildschirm direkt unter die Webcam legen, bleibt Ihr Blick fokussiert und signalisiert Ihrem Gegenüber eine hohe Aufmerksamkeit.
  10. Last, but not least: Auch wenn Ihr Gegenüber nur einen Teilausschnitt von Ihnen sieht, sollten Sie „Nebentätigkeiten“ vermeiden. Der Anreiz ist groß, mal eben auf der Tastatur etwas einzutippen, bei Google & Co. bestimmte Informationen zu checken oder im Internet nach Antworten auf bestimmte Fragen zu suchen. Der Eindruck, den Sie dabei während des Gesprächs vermitteln, ist in der Regel allerdings der Falsche.

Gerne gebe ich Bewerbern, die eventuell mit dem Tool „Video-Interview“ noch keine große Erfahrung gesammelt haben, bei Interesse im Anschluss an ein Video-Interview ein Feedback, wie sie auf mich gewirkt haben und ob es bei zukünftigen Video-Gesprächen Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Ich bin sicher, dass wir die Möglichkeiten von Video-Interviews in Zukunft noch häufiger nutzen werden und unter Berücksichtigung bestimmter „Regeln und Verhaltensweisen“ auf diesem Weg einen Bewerbungsprozess auch „nach Corona“ verbessern und beschleunigen können.

Ihre

Brit Gebhardt

Remote Onboarding! Oder wie bekomme ich neue Mitarbeiter an Bord, wenn alle im Home-Office sind?

Jan 9, 2024 by Brit Gebhardt

Remote Onboarding! Oder wie bekomme ich neue Mitarbeiter an Bord, wenn alle im Home-Office sind?

Bereits in einem meiner letzten Beiträge habe ich kurz aufgegriffen, mit welchen Schwierigkeiten viele Unternehmen durch die Corona-Krise zu kämpfen haben. Ein Punkt, der sich dabei gar nicht so einfach gestaltet ist das Onboarding neuer Kollegen. Denn, wenn alle Kollegen zu Hause sitzen, kann eine Einarbeitung nur eingeschränkt stattfinden und selbst eigentlich einfache Dinge, wie die Einrichtung des neuen Firmenlaptops oder Smartphones gestaltet sich plötzlich schwierig.

Nehmen wir einmal an, Sie haben Anfang des Jahres den lang ersehnten und dringend benötigten neuen Mitarbeiter gefunden. Nach Ablauf der Kündigungsfrist steht dieser Mitarbeiter nun endlich zum Start seiner neuen Tätigkeit bei Ihnen bereit. Während früher alles gut für den Start vorbereitet werden konnte, hat sich die Lage durch den Corona-Virus stark verändert. Nicht nur die neuen Kollegen sind im Home-Office. Nein, auch die Kollegen aus HR- und IT-Abteilung sind nicht oder nur teilweise vor Ort. Wer kümmert sich also um den neuen Kollegen? Wer übergibt Schlüssel, Parkkarte, Laptop und Co.? Wer richtet gemeinsam Softwarezugänge und Email-Adressen ein? Wer zeigt dem Kollegen wo im Unternehmen was zu finden ist, wen man bei Problemen ansprechen kann und wie eigentlich die Kaffeemaschine zu bedienen ist?

Oder ist der neue Kollege vielleicht auch gar nicht vor Ort, sondern ebenfalls direkt aus dem Home-Office tätig? Die Situation wird dadurch nicht einfacher. Natürlich lässt sich vieles auch online besprechen und remote vorbereiten, doch viele neue Mitarbeiter werden sich im Zweifelsfall in dieser Situation recht hilflos und allein gelassen fühlen. Schließlich ist nicht jeder ein Technikfreak und kann sich eigenständig in neue Systeme einarbeiten oder gar Zugänge zu Servern, Cloud-Systemen oder auch nur dem WLAN einrichten. Und die neuen Kollegen via Video-Konferenz kennenzulernen ist zwar möglich, jedoch fällt es sicherlich schwer den persönlichen Kontakt zu knüpfen, der in der täglichen Arbeit in der Regel so manches erleichtert und vereinfacht.

Ebenso schwierig ist das Onboarding neuer Mitarbeiter in der Produktion oder Logistik. Auch wenn hier Kollegen vor Ort vorhanden sind, fehlt doch häufig ein Großteil der Mannschaft, da Schichten reduziert wurden oder Kurzarbeit herrscht. Fragen, die man ansonsten schnell mit dem erfahrenen Kollegen vor Ort hätte klären können, müssen warten oder werden an weniger erfahrene Mitarbeiter gerichtet. Prozesse und Abläufe zu erklären, dauert entsprechend länger. Die Gefahr von Fehlern bei der Arbeit steigt.

Ebenso schwierig ist das Onboarding neuer Mitarbeiter in der Produktion oder Logistik. Auch wenn hier Kollegen vor Ort vorhanden sind, fehlt doch häufig ein Großteil der Mannschaft, da Schichten reduziert wurden oder Kurzarbeit herrscht. Fragen, die man ansonsten schnell mit dem erfahrenen Kollegen vor Ort hätte klären können, müssen warten oder werden an weniger erfahrene Mitarbeiter gerichtet. Prozesse und Abläufe zu erklären, dauert entsprechend länger. Die Gefahr von Fehlern bei der Arbeit steigt.

Unterstützen lässt der Onboarding-Prozess erfreulicherweise bereits heute durch digitale Tools und Systeme, die eine Einarbeitung und Einbindung der neuen Mitarbeiter beträchtlich erleichtern können. Ich bin immer wieder fasziniert, welche Möglichkeiten sich in diesem Bereich in der Krise aufgezeigt haben und mit Hochdruck innovativ entwickelt werden.

Gleichzeitig sollten sich Führungskräfte, die aktuell die eigentlich erfreuliche Situation haben neue Mitarbeiter an Bord zu nehmen, mit den genannten Themen sehr intensiv und im Vorhinein auseinandersetzen. Ansonsten droht nicht nur eine abnehmende Produktivität durch den neuen Mitarbeiter, sondern im Zweifelsfall gar die Kündigung durch die langersehnte Fachkraft aufgrund fehlender Motivation und Bindung zum neuen Arbeitgeber. Unterstützung sollte dabei aus dem HR-Bereich und der Geschäftsführung erfolgen, denn nicht jeder Fachvorgesetzte ist Experte in der Veränderung der eigenen Führungskultur und benötigt im Zweifelsfall selber Coaching und neues Know-how, um die Situation erfolgreich meistern zu können.

In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg beim Onboarding und stehe gerne als Ansprechpartnerin bei der Suche nach Experten, die Sie dabei schnell und zielgerichtet unterstützen können, oder natürlich auch nach den passenden Führungskräften, die Sie hoffentlich bald wieder „normal“ onboarden können, zur Verfügung.

Ihre

Brit Gebhardt

PS: Eine sehr interessante SaaS-Lösung für viele Onboarding-Themen, aber auch allgemeine Unterstützung beim Wissenstransfer habe ich vor einigen Wochen bei einem Bekannten kennengelernt. So einfach zu bedienen die Lösung ist, so schwer ist sie allerdings zu beschreiben. Ich stelle aber gerne einen Kontakt her, damit Sie sich bei einer Online-Präsentation einen eigenen Eindruck verschaffen können!

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